Bevölkerung

Die Isländer sind ein Volk von ca. 370.000 Einwohnern. Wenn man bedenkt, dass Island in Relation zu Deutschland immerhin fast ein Drittel der Fläche besitzt, ist es ein sehr kleines Volk. Entsprechend niedrig ist die Bevölkerungsdichte mit 3,1 Personen pro qkm, wobei die meisten Einwohner in der Hauptstadt Reykjavik und dessen umgebenden Städten wie Kopavogur und Hafnarfjördur leben.

Andere Landstriche wie die Westfjorde oder Regionen in Nord- und Ostisland haben dagegen über die Jahrhunderte einen Bevölkerungsschwund zu verzeichnen. Hier stößt man als Wanderer oft auf verlassene Bauernhöfe und Wohnhäuser. Der Trend geht auch auf Island in die Städte, oft auch wegen der besseren Bildungsmöglichkeit und dem späteren Arbeitgeber.

Bevölkerung auf Island
Neben der Hauptstadtregion Reykjavik gibt es oft nur kleinere Siedlungen.

Platz haben die Menschen auf Island also genug, trotzdem war in der Vergangenheit das Leben auf der kargen Insel nicht einfach und es gab Zeiten, da beschränkte sich die Bevölkerungszahl Islands auf einige Zehntausend. Die Isländer sind immer wieder durch Vulkanausbrüche und Hungersnöte auf die Probe gestellt worden.

Es gab sogar damals seitens der dänischen Regierung die Überlegung die Insel zu evakuieren und die Isländer allesamt in Jütland, dem dänischen Festland anzusiedeln. Zum Glück haben sich diese Pläne nicht durchgesetzt, denn nur durch die geografische Isolation könnten die Isländer ihre Eigenarten bewahren.

 

Volk der Sagen und Mythen

Eine dieser besonderen Eigenarten ist die Sprache, die noch eine enge Verwandtschaft mit dem Altnordischen hat und nirgendwo sonst auf der Welt ist die Zeit der Mythen und Sagas der Wikinger noch so lebendig, wie auf Island.

Isländisch ist keine einfach zu erlernende Sprache und besitzt neben zum Teil reacht schwierigen Vokabeln und Umschreibungen für moderne Artikel auch noch ein Runenzeichen sowie drei eigene Buchstaben.

Als Reisender wird man mit den zurückhaltenden Isländern nach einer gewissen Anlaufphase allerdings keine Sprachprobleme haben, denn Englisch aber auch Deutsch sind verbreitet.

Die meisten Isländer sind protestantische Lutheraner, es gibt daneben Freikirchen, Katholiken und andere Religionen. Viele Isländer haben eine starke Bindung zur Natur, manche glauben an Elfen und andere Naturgeister. Besonders die jüngeren Isländerinnen und Isländer sind offenen und interessiert an Urlauber vom Kontinent. Der Ausländeranteil auf Island ist überschaubar, es gibt Gastarbeiter aus Polen aber auch den Philippinen. Ansonsten trifft man Dänen, Deutsche, Briten und andere Skandinaver.

Als gefragtes Touristenziel und Reiseland zieht Island aber auch zunehmend Reisende als anderen Teilen Europas und der Welt an. So trifft man im Hochland auch schon mal Franzosen, Spanier, Amerikaner oder Asiaten. Aber auch umgekehrt findet man gerade bei der Jugend ein großes Interesse an Europa und so gibt es isländische Studenten in London, Berlin und Kopenhagen.

Die Isländerinnen und Isländer stammen von den Wikingern (Nordmänner, Normannen) aus Skandinavien ab, deren erste Siedler die Insel ab ca. 870 n. Chr. erreichten. Hinzu kamen wohl auch keltische Siedler aus Irland und den britischen Inseln. Isländer selbst entdeckten dann später Grönland und Nordamerika, auf diese Entdecker ist man bis heute genauso stolz wie auf die vielen Literaten, Dichter und Musiker aus Island.

Bekannte Isländer der Moderne sind der Literaturnobelpreisträger Halldor Laxness, die isländische Sängerin Björk sowie Bands wie Sigur Ros, Of Monsters and Men und Rökkuro.

 

Frühe demokratische Wurzeln

Bereits früh entwickelte sich in Island eine Art demokratisches System und bereits im Jahre 930 etablierte sich der Althing, ein Treffen von Goden bzw. Häuptlingen. Der Althing (so heißt auch das heutige Parlament Islands) gilt damit als das älteste bestehende Parlament der Welt. Auch das Frauenwahlrecht kam bereits 1915 und Vigdis Finnbogadottir wurde 1980 zur ersten demokratisch und frei gewählten Staatsoberhaupt der weltweit gewählt.

Gleichberechtigung wird auf Island sowieso groß geschrieben, viele Frauen sind berufstätig und das klassische Rollenbild ist nur noch selten zu finden. Allerdings ist der Alltag für viele Menschen auf Island, auch schon vor der Finanzkrise hart und manche haben gleich mehrere Jobs.

Übrigens nicht wundern, dass fast alle Namen auf -son (männl.) oder -dottir (weibl.) enden. Dies ist eine weitere Eigenart der Isländer und zeigt an, dass man der Sohn bzw. die Tochter von z.B. Odd ist (Oddsson, Oddsdottir).

 

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